geboren am 2.9.1764 in Gladenbach
verstorben am 2.2.1837 in Berlin

 

Oberlandforstmeister Staatsrat Prof. Dr. h.c. Georg Ludwig Hartig

wird heute als der wohl bedeutendste Klassiker der modernen Forstwirtschaft angesehen. Er gilt nach von Carlowitz (1713) als "Erfinder" des forstlichen Nachhaltigkeitsgedankens, indem er ihn zum tragenden Prinzip der Forstwirtschaft gemacht hat.

Georg Ludwig Hartig wurde am 2. September 1764 in Gladenbach (Hessen) geboren. Er entstammt einer weit verzweigten Forstfamilie. Sein Vater war Fürstlich Hessen-Darmstädtischer Forstmeisters in Gladenbach und führte ihn schon früh in die forstliche Praxis ein. So gelang es ihm auch, was damals für Förster und Jäger ungewöhnlich war, ihm an der Gießener ökonomischen Fakultät eine universitäre Ausbildung zu ermöglichen.

1786 nahm er als 22-jähriger eine Stellung als Solms-Braunfelsischer Oberförster in Hungen an und begann bald mit Ausbildungstätigkeiten. 1797 wurde er Landforstmeister im Nassau-Oranischen Dillenburg und richtete dort zahlreiche Reviere nach seinem Verfahren des Massenfachwerks ein.

1806, durch das Eindringen der französischen Macht in Mitleidenschaft gezogen, folgte er einem Angebot König Friedrichs I. von Württemberg und ging als Oberforstrat der Baden-württembergischen Forstverwaltung nach Stuttgart.

1811 schließlich wechselte er als Staatsrat und Leiter der Preußischen Staatsforstverwaltung nach Berlin, wo er 1815 die Forstverwaltung der neu geschaffenen Rheinprovinz organisierte. Während seiner Tätigkeit verhinderte er u.a. die beabsichtigte Veräußerung großer Staatsforsten, kümmerte sich um die Verminderung der Waldweide und die Ablösung der Forstberechtigungen, ordnete die Bewertung und den Verkauf des Holzes und förderte die Bestandserneuerung durch natürliche Verjüngung.

1821 richtete er an der Universität in Berlin einen Lehrstuhl für Forstwirtschaft ein, aus dem wenige Jahre später die Forstliche Hochschule Eberswalde wurde. Seine Vorlesungen wurden von bis zu 150 Hörern besucht.

1837 verstarb Georg Ludwig Hartig und fand auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin seine letzte Ruhe. Das Grab wurde aus Mitteln der Georg-Ludwig-Hartig-Stiftung und mit Unterstützung der Senatsverwaltung Berlin, die es zum Ehrengrab erklärte,  wieder in einen würdigen Zustand versetzt.

 

 

 

 

 

   

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